Verpflegung von 1200 Einsatzkräften bei Bombenwetter

Logistik untersteht dem THW

Im Rahmen der Bombenentschärfung in Paderborn war auch der Ortsverband in die Organisation mit eingebunden. Neben der Verpflegung der Helfer war das THW für die Koordination der Einsatzkräfte zuständig.

„Wir können aus dem Stand 500 Portionen zubereiten und verteilen“, so Manfred Albrecht vom Löschzug Elsen der Paderborner Feuerwehr mit Blick auf seine „rote Gulaschkanone“, ein Feldkochherd mit vier Kochstellen. Eine adäquate Liegenschaft außerhalb des Sperrbezirkes fand die Einsatzleitung schnell in den Räumlichkeiten des Technischen Hilfswerk im Gewerbegebiet Dören.

Bereits am Samstagnachmittag hatten THW Helfer mit den Vorbereitungen in der Unterkunft begonnen. Von dem heimischen Großhandel SB waren zuvor Kühlcontainer mit Lebensmitteln angeliefert worden, darunter Zutaten für ein Lunchpaket, eine Erbsensuppe sowie eine abendliche Gulaschsuppe. Die Versorgung mit Flüssigem übernahm Getränke Driller, die auch über den Tag ansprechbar waren für Nachschub. Mit über 100 Transportkisten konnte Firma Kühlmann aus Rietberg aushelfen und Goeken backen brachte morgens um 3.30 Uhr 2400 belegte Brötchen.

Die Fahrzeughalle wurde kurzerhand zur Großküche umfunktioniert und Platz geschaffen für insgesamt drei Feldkochherde. Denn Unterstützung kam zusätzlich von der Fachgruppe Logistik aus Soest und einer Logistikeinheit der Feuerwehr Kreis Lippe aus Barntrup. Letztere rückte erst im frühen Nachmittag an, um die Abendschicht zu übernehmen.

Mit Essen beliefert wurden im Pendelverkehr die Einsatzleitung an der FW-Wache Süd und die Bereitstellungsräume am TBZ und am Maspernplatz. Weiterhin profitierten Kollegen der Feuerwehr auf den Wachen in Sande, Schloß Neuhaus, Paderborn-Nord, Dahl und Neuenbeken von einer warmen Mahlzeit.

Auf dem Parkplatz an der Paderhalle hatte der Zugtrupp des 1. Technischen Zuges außerdem die Leitung des Bereitstellungsraumes übernommen. Hier versammelten sich vor allem Einsatzeinheiten, die von außerhalb anreisten und durch das THW zu ihren Einsatzorten gelotst wurden. „Zwischendurch fuhren bis zu 20 Fahrzeuge auf einmal auf den Platz“, berichtete Gruppenführer Thorsten Dahm. „Da mussten wir schon den Überblick behalten, welche Einheit vor Ort war, und wer wohin geschickt werden sollte.“ Die Soester THW-Kollegen hielten mit ihrer mobilen Tankstelle die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge aufrecht.

Die Fachgruppe Elektro stand mit der Netzersatzanlage zusätzlich an der Wache Süd zur Stromversorgung der TV-Übertragungswagen. Zwei kleinere mobile Stromerzeuger standen am Maspernplatz.

Bis zur Entschärfung der Bombe ab 15.30 Uhr beschäftigten sich die THW Helfer im Ortsverband mit verschiedenen Ausbildungsthemen, um die Lehrlaufzeiten zu überbrücken. Auch der spontan eingerichtete Ruheraum wurde genutzt, gerade von den Helfern, die schon um 4.00 Uhr Bereitschaft gemeldet hatten. Am Radio und im Fernsehen wurden die Berichterstattungen weiter intensiv verfolgt; die Verspätung der beginnenden Entschärfung immer wieder mit Entsetzen kommentiert, dass es auch nach der Frist noch uneinsichtigen Menschen in der Sperrzone gab.

Trotz der Verspätung kam die Feuerwehr des Kreises Lippe nicht mehr zum Einsatz. Ein Abendessen  brauchte nicht mehr zubereitet und verteilt werden.

Nach der erfolgreichen Entschärfung wurde mit Rücksprache der Feuerwehr der Bereitstellungsraum Maspernplatz gegen 19.00 Uhr wieder zurückgebaut. Die Bereitschaft in der Unterkunft blieb bis 20.00 Uhr bestehen. Am Ende überbrachte Hartmut Dahm, der während des gesamten Einsatzes in der Leitstelle gesessen hatte, den Dank des Paderborner Bürgermeisters.