Übung: Gasexplosion durch Windbruch

Es war Samstag morgen, der 1. März 2008. Der Sturm hatte sich verzogen und außer ein paar umgeworfener Bäume waren keine größeren Schäden entstanden. Ein paar Kinder spielten in den verlassenen Häusern auf dem Firmengelände. Plötzlich gab es einen dumpfen Knall. Der zwischen den Häusern stehende Gastank wurde durch einen umgestürzten Baum beschädigt und hatte einen Riss bekommen. Das austretende Gas hatte sich an den elektrischen Leitungen, die noch im Haus vorhanden waren, entzündet und so den Tank zur Explosion gebracht. Die Häuser wurden dabei beschädigt und die Kinder in den Häusern durch die Trümmer eingeschlossen. So das fiktive Szenario der heutigen Übung.

Das THW Paderborn wurde gegen 9 Uhr alarmiert und rückte mit drei Bergungsgruppen aus. Da die umgestürzten Bäume den Zugang zu den Häusern quasi unmöglich machten, wurde zunächst eine Schneise frei geräumt, um an die Häuser selbst zu kommen. Dabei wurden neue Erfahrungen im Umgang mit unter Spannung stehenden Bäumen gemacht, so dass das ein oder andere mal eine Kettensäge auch wieder befreit werden musste.

Nachdem ein Weg zu den Häusern frei geräumt war, wurde begonnen die Häuser zu erkunden. Dazu orteten die Helfer die Verletzten mittels Rufen und Klopfzeichen. Dabei stellte sich heraus, dass im ersten Haus der Keller nicht zugänglich war, sich aber dort Verletzte befanden. Im zweiten Haus wurden zwei Kinder in einem Raum im ersten Obergeschoss eingeschlossen. Als alle vermissten Personen geortet waren, wurde mit den Rettungsmaßnamen begonnen.

Zunächst wurde ein Deckendurchbruch erstellt, um so in den verschütteten Keller zu kommen. Da hier die Verletzten aber hinter einer Wand lagen, musste weiterhin ein Mauerdruchbruch geschaffen werden, um zu ihnen vordringen zu können.

In dem zweiten Haus war ein Teil des Obergeschosses durch die Explosion eingestürzt und die Trümmer belasteten die Decke zusätzlich. Diese wurde zuerst mit Hilfe von Baustützen gesichert. Danach stellten auch hier die Helfer einen Mauerdurchbruch her, um an die Verletzten im ersten Obergeschoss zu kommen. Schließlich wurden alle Verletzten gerettet und dem Rettungsdienst übergeben.