In Folge eines Hochwassers war die Schleuse parallel zum Wehr bei Schloss Wissen sowie das angrenzende Brückenbauwerk samt Abwasserkanal stark beschädigt, wodurch ein Bruch der Schleusentore möglich, sowie eine sichere Querung der Niers nicht mehr möglich war.
Bei diesem Szenario hieß die Aufgabenstellung, den Wasserstand innerhalb der Schleuse abzusenken, um das Einbringen einer Abstützung mittels EGS (Einsatzgerüstsystem) oder einer Holzkonstruktion zu ermöglichen.
Parallel hierzu musste eine sichere Flussquerung für Fußgänger ermöglicht und die Abwässer des havarierten Kanals zur nächsten intakten Einleitmöglichkeit umgepumpt werden.
Die Leitung des „Einsatzes“ hat der Zugtrupp des zweiten Technischen Zuges aus Krefeld übernommen. Unterstützt wurde dieser von den Fachgruppen W/P (Wasserschaden/Pumpen) der Ortsverbände Paderborn, Hamburg-Bergedorf und Krefeld, um den Wasserstand innerhalb der Schleuse abzusenken und die (fiktiven) Abwässer umzuleiten. Die Fachgruppe E (Elektroversorgung) des Ortsverbandes Geldern rückte mit einer 200 kVA Netzersatzanlage (Notstrom) an, um die Stromversorgung sicherzustellen. Eine Bergungsgruppe aus Krefeld baute zusammen mit der Fachgruppe N (Notversorgung und Notinstandsetzung) einen sicheren Übergang zur Flussquerung, der auch für die Verlegung der Abwasserleitungen genutzt wurde. Zusätzlich unterstützt wurden die Arbeiten von der aktuellen Grundausbildungsgruppe.
Nach Eintreffen und Bewertung der Lage brachten die Helfer der Fachgruppe W/P zwei Großpumpen „Hannibal“ mit einer Förderleistung von jeweils 5000 Litern pro Minute in Stellung, und parallel begann der Aufbau einer Ponton-Brücke auf Basis des Jet-Float-Systems. Nach Aufbau der Stromversorgung wurde die Pumpleistung durch zusätzliche Elektrotauchpumpen mit einer Förderleistung von 1000 bis zu 3000 Litern pro Minute pro Stück erhöht und der Pegel innerhalb der Schleusenkammer deutlich abzufallen begann.
Die „Abwasser“ konnten durch die am Behelfssteg angebauten Druckleitungen an das andere Ufer der Niers befördert werden. Die schwimmende Stegkonstruktion war dabei unempfindlich gegenüber der schwankenden Pegelstände.
Im Laufe des Nachmittags konnte die Übung erfolgreich beendet.
Fotos vom OV Krefeld und OV Paderborn.