Hochwasser im Paderborner Land - Schwerpunkt für das THW war die Alme bei Schloß Neuhaus

Die Alme bei Schloß Neuhaus war in der Nacht auf den 24.12. ein Einsatzschwerpunkt für das THW Paderborn bei der Bekämpfung der Hochwasserlage im Kreis Paderborn.

Dauerregen in vielen Teilen des Landes hat auch in Paderborn zu steigenden Pegeln der Flüsse geführt. Über die letzten Tage wurden bereits die steigenden Pegelstände kritisch beobachtet, erste Straßen schon gesperrt. Die Lage hatte sich dann am Samstag deutlich zugespitzt, so dass auch das THW Paderborn eine Bereitschaftsabfrage startete.

Nachmittags besetzten zwei erfahrene Helfer des Technischen Hilfswerk die von der Feuerwehr koordinierte Einsatzleitstelle an der Wache Süd mit. Sie sollten als Fachberater Einsatzmöglichkeiten des THW aufzeigen und hielten gleichzeitig die THW-eigene Einsatzleitung im Ortsverband immer auf dem Laufenden.

Die Feuerwehren im Kreisgebiet hatten bereits viele Schadensstellen abzuarbeiten und bereiteten sich mit der Befüllung von Sandsäcken auf einen längeren Einsatz vor. Hier wurde am späten Nachmittag auch das erste Mal das THW hinzugezogen. Helfer lieferten vier Pakete Sandsäcke an die Baustoffwerke Wüseke bei Sande, wo die Feuerwehr die Befüllanlage eingerichtet hatte. Eine Absetzmulde wurde dort für den Transport der befüllten Säcke zurückgelassen.

Zwischendurch hatte die Feuerwehr eine Einsatzabschnittsleitung an der Verner Straße bei Schloß Neuhaus errichtet. Hier wurden ebenfalls THW-Berater mit integriert, darunter auch der Fachberater Deich. Die Alme im Bereich der Münsterstraße/Residenzstraße hatte hier eine kritische Marke erreicht, die direkt angrenzenden Häuser bedroht.

Der Radlader des THW wurde von der dortigen Einsatzleitung aus in die Cäcilienstraße sowie die Busestraße verlegt. Beide Anwohnerstraßen laufen parallel zum Flussbett der Alme. Hier sollten sogenannte Bigpacks zwischen den Gebäuden einen Damm bilden, um beim weiteren Pegelanstieg den Bereich von Altneuhaus zu sichern.

Der Wechsellader wurde ebenfalls an der Verner Straße bereitgestellt. Er übernahm den weiteren Pendelverkehr für den Transport von vollen Sandsäcken zu den Einsatzstellen.

Die Hochwasserlage an der Rothe sollte zeitgleich vom THW entschärft werden. Hier hatte ein Radladerfahrer des Ortsverbandes Paderborn mit einem Kettenbagger vom städtischen Betriebshof ASP ein Wehr im Verlauf der Rothe so präpariert, dass das Wasser kontrolliert die angrenzenden Grünflächen überschwemmen konnte und nicht die naheliegenden Wohnhäuser im Bereich der Elsa-Brändström-Straße.

Während die im Ortsverband in Bereitschaft stehenden Baufachberater nicht mehr in den Einsatz gingen, wurden allerdings kurz vor Mitternacht noch einmal Helfer der Bergungsgruppen alarmiert. Sie sicherten in der Straße Im Steinern mit einem Sandsackwall die Anliegerstraße, wo die Alme bereits fast das Straßenniveau erreicht hatte.

Der von der Unteren Wasserbehörde ermittelte Höchststand der Alme, der gegen 1.00 Uhr erreicht werden sollte, fiel dann zum Glück nicht so hoch aus wie erwartet. Der Pegelstand stagnierte, eine Überflutung des Wohnviertels blieb zum Glück aus.

Für die THW-Helfer war zunächst der Einsatz gegen 2.30 Uhr beendet. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Wetterlage mit den weiterhin anhaltenden Regenfällen nicht erneut so verschärft.

Einsatz vom 23. - 24.12 23

    Viele Fuß- und Radwege entlang der Alme mussten gesperrt werden.
    Kontrolle der Sandsäcke auf Dichtigkeit
    Die geringe Höhe der Sandsackbarriere war bereits ausreichend, um die Straße vor einer Überflutung zu schützen. Zu diesem Zeitpunkt stagnierte der Flusspegel.
    Am Vormittag war bereits gut erkennbar, dass die Alme sich etwas zurückgezogen hatte.
    Das Hochwasser war aber auch am Vormittag noch überwältigend
    Im Bereich vom Schloß Neuhaus liegt der Wasserspiegel im Normalfall deutlich tiefer
    Das Einlaufbecken vom Lippesee in die Lippe bei Sande ist fast auf See-Niveau. Sonst fällt hier das Wasser einige Meter tief ab und unterquert dann die Bundesstraße 64