Helfer wieder zuhause

Hochwasser in Polen erfolgreich bekämpft

Nach 12 Tagen im Hochwassergebiet an der Oder sind die drei Paderborner Helfer unversehrt aus Polen zurückgekehrt. Sie hatten zusammen mit dem HCP-Modul Nordrheinwestfalen des Technischen Hilfswerks in Jelcz-Laskowice bei Breslau gegen die Wassermassen gekämpft. Die knapp 25 km südöstlich von Breslau liegende Kleinstadt Jelcz-Laskowice (deutsch Jeltsch-Laskowitz) war zu 30 % überflutet worden, als Mitte Mai die Hochwasserwelle der Oder durch die Region schwappte. Für viele der rund 15.000 Einwohner ein unermesslich großer Schaden und Verlust von Hab und Gut.

Die Fachkräfte des THW hatten nach Erreichen des Einsatzortes am Morgen des 25. Mai eine umfangreiche Erkundung des Katastrophengebietes vorgenommen und nach der Dringlichkeit die drei mitgeführten Hochleistungspumpen eingesetzt. Für die drei Paderborner Helfer begann von da an ein Schichtsystem. Jeweils acht Stunden war immer einer von ihnen für das Gerät, das rund um die Uhr lief, verantwortlich.

Im Laufe des gesamten Einsatzes kamen so für die Paderborner Pumpe des Herstellers Hanibal (Düsseldorf) fast 200 Betriebsstunden zusammen. Mehrfach wurde innerhalb der Kleinstadt der Standort gewechselt – immer in Absprache mit der Feuerwehr vor Ort und entsprechend dem sinkenden Wasserstand.

Die Versorgung mit Betriebsstoffen – es wurden rund 1.350 Liter Dieselkraftstoff verbraucht – erfolgte erfolgreich über heimische Firmen. Die Unterbringung der deutschen Helfer hatten die polnischen Feuerwehrkollegen übernommen. Ihre Feuerwache wurde kurzfristig zum „Hotel“ umfunktioniert. Auch die Verpflegung klappte einwandfrei. Während die Helfer für das Mittagessen in die Schulkantine eines Breslauer Gymnasiums fuhren, wurden Frühstück und Abendessen an die verschiedenen Einsatzorte geliefert.

Die deutschen THW-ler waren aber nicht nur im Pumpeinsatz in der polnischen Region Niederschlesiens unterwegs. Sie wurden auch von den heimischen Kollegen um Rat bezüglich des weiteren Hochwasserschutzes gefragt. So kamen von den deutschen Fachkräften auch Vorschläge, um die natürliche Entwässerung zu verstärken und einen Zufluss von Wasser aus den Polderflächen zu verhindern.

Aufgrund der enormen Gastfreundschaft der polnischen Landsleute gestaltete sich der Einsatz für die Helfer des THW außerordentlich positiv. Mit der Übergabe der Einsatzstelle an ein tschechisches Team einer Katastrophenschutzeinrichtung endete der Aufenthalt im Nachbarland ohne personelle oder technische Ausfälle.

Gefahrene Kilometer: 1.691
Betriebsstunden für die Hannibal Pumpe: 181,2
Kraftstoffverbrauch der Pumpe: 1.411 Liter Diesel
Pumpleistung während des Einsatzes: 48.757 Kubikmeter Wasser