25 THWler aus Paderborn im Kampf gegen die Fluten

Rekordverdächtige Niederschläge in der letzten Woche haben die Pegel vieler Flüsse ansteigen lassen. Während sich Bayern bereits an das Aufräumen macht, steht dem Land Sachsen-Anhalt das Größte noch bevor. Am Mittwoch wurde daher für den Landesverband NRW der Einsatzalarm ausgegeben. Aus dem THW Ortsverband Paderborn sind seit Mittwoch 25 Helfer in Schönebeck bei Magdeburg im Einsatz gegen die Fluten.

An verschiedenen Einsatzstellen im Stadtgebiet bauen sie Dämme aus Sandsäcken oder verstärken vorhandene Dämme um dem enormen Druck der Wassermassen der Elbe standzuhalten. Nach der Ankunft am Mittwochabend, ging es zur Einsatzstelle im Ortsteil Frohse. Hier sollte eine Straße mittels Sandsackdämmen vor der Überflutung geschützt werden. Durch einen Entwässerungsgraben unter der Straße, drückte die Elbe Wasser auch auf die andere Straßenseite, sodass hier auf Beiden Seiten ein etwa 50cm hoher Sandsackwall auf etwa 400 Metern Länge gebaut werden musste. Die Arbeiten hier zogen sich bis in den darauffolgenden Tag hin. Zeitweise waren bis zu 180 Helfer aus mehreren Ortsverbänden zeitgleich an dieser Einsatzstelle beschäftigt.

Am Donnerstag wurden die Helfer des OV Paderborn zunächst zu einer Einsatzstelle ganz in der Nähe der ersten Stelle gerufen. Auch hier wurde ein Sandsackdamm errichtet, um Wohnhäuser vor der Überflutung zu schützen. Es stellte sich aber im Laufe der Arbeiten heraus, dass der Boden bereits so durchnässt war, dass das Wasser auf der eigentlich trockenen Seite des Damms bereits aus dem Boden hoch drückte. So wurde dieser Damm letztendlich aufgegeben und die Häuser einzeln mittels Sandsäcken direkt geschützt. Nachdem die Stelle abgearbeitet war, verlegten die Einheiten zur nächsten Einsatzstelle um die Kameraden aus Lübbecke abzulösen, die dort schon längere Zeit im Einsatz waren. Die Elbe drückte Wasser in den Solgraben der Stadt, sodass auch dieser über die Ufer trat. Auch hier versuchte man, die angrenzende Wohnsiedlung durch Sandsackdämme zu sichern. Jedoch stellte sich auch hier heraus, dass das durch den Boden sickernde Wasser den Bereich hinter dem Damm zu fluten drohte. Daher kamen hier noch Pumpen zum Einsatz um das Wasser wieder zurück in den Graben zu pumpen. Da aber auch hier das Sickerwasser im Laufe der Arbeiten immer mehr wurde, musste auch diese Einsatzstelle gegen zwei Uhr Nachts aufgegeben werden.

Am nächsten Tag löste der OV Paderborn erneut den OV Lübbecke ab, der den Tag über an einem Kindergarten gearbeitet hatte. Auf gut 300 Metern wurde ein Sandsackwall errichtet, um die Wassermassen aus einem Wohngebiet und dem darin befindlichen Kindergarten fern zu halten. Im Akkord, mit Unterstützung der Anwohner, wurden hier Sandsäcke aufeinander gestapelt, um den Damm immer etwa 40 cm über der Wasseroberkante zu halten. Der Boden war hier noch nicht so aufgeweicht, sodass diese Einsatzstelle bis zum Sonntag gehalten werden konnte. Sonntagabend konnten dann endlich sinkende Pegel registriert werden. Der Kindergarten sowie die angrenzenden Wohnhäuser blieben weitestgehend trocken.

Immer wieder kamen Anwohner und halfen mit, die Dämme zu schützen, oder brachten den Einsatzkräften frisch geschmierte Brötchen oder Kaffee und Kaltgetränke. Wer nicht direkt mit anpacken konnte half eben anders. Samstagmorgen wurde dann die erste Mannschaft vom Mittwoch durch 25 weitere Kräfte des THW Paderborn ausgelöst. Der Einsatz wird sich jedoch noch länger hinziehen, sodass bereits jetzt weitere Kräfte in den Startlöchern stehen.